Montag, 23. Januar 2017

Zwei Geschichten, eine aus dem Silicon Valley, die andere aus der nordkanadischen Wildnis




 











Liebe Lesefreunde und –freundinnen
Heute möchte ich euch von zwei Büchern berichten, die ich in meinen Ferien an der Wärme gelesen habe, wenn ich nicht unterwegs war, um Sehenswürdigkeiten anzuschauen oder die Natur von La Palma zu geniessen.
Das eine heisst: ich hasse dieses Internet, und ist geschrieben von Jarett Kobek. Bei dem Roman handelt es sich um eine fulminante Abrechnung damit, was das Internet mit uns macht, wie es unser Leben verändert, wie Apple und Google und Co. zu den mächtigsten Playern werden. Es zeigt auf, nach welchen Regeln das Internet funktioniert, wie es uns instrumentalisiert unter dem Vorwand der freien Kommunikation und einer scheinbaren Demokratisierung unserer Lebensverhältnisse. Eindrücklich wird entlarvt, wie die Sozialen Medien als Vehikel funktionieren, die sich das geistige Eigentum der Nutzer aneignet und zu Geld macht. Ich habe das Buch sowohl als Roman als auch als Sachbuch mit Profit und Vergnügen gelesen.

Das zweite Buch ist das ganze Gegenteil vom ersten. Es heisst 'Ein Leben mehr' und ist geschrieben von Jocelyne Saucier. Es ist die Geschichte von drei alten Männern, die sich in die nordkanadische Wildnis zurückgezogen haben, um dort ungestört von Steuerämtern, Sozialarbeitern und dem Rest der Menschheit ihrem Tod entgegenzuleben. Eines Tages taucht eine Fotografin auf, die nach den letzten Überlebenden des grossen Brandes sucht, der in den Zwanzigerjahren in der Gegend gewütet hat. Als dann auch noch eine alte Frau dazustösst, die ihr Leben in der Zwangspsychiatrie verbringen musste, ist es mit der Ruhe dahin. Es ist ein wunderschöner Roman, der um die Themen von Natur, Tod, Freiheit, Freundschaft, Liebe kreist. Sehr lesenswert!