Liebe Lesefreundinnen und Lesefreunde
Lange habe ich nichts von mir hören lassen, was aber nicht heisst, dass ich kein Buch mehr in die Hand genommen habe. Ganz im Gegenteil! Ich habe sehr viel gelesen, und heute möchte ich euch gern wieder ein paar Titel nennen.
Ganz am Anfang grad ein nicht leicht verdauliches Buch von
Eugen Ruge mit dem Titel
Metropol. Eugen Ruge wird vielen von euch bekannt sein von seinem Buch
In Zeiten des abnehmenden Lichtes. In seinem neuen Buch beschreibt er das Schicksal seiner Großmutter, die mit ihrem Mann in den Dreissigerjahren voller Idealismus in die Sowjetunion ging und dort in die Mühlen des stalinistischen Repressionsapparates geriet. Die Lektüre ist bedrückend und zum Teil fast nicht auszuhalten, aber sie lohnt sich.
Sehr lesenswert finde ich auch das schon etwas ältere Buch Das Wochenende von Bernhard Schlink, bekannt natürlich durch seinen Roman Der Vorleser.
Nach langer Haft wird ein ehemaliges RAF-Mitglied aus der Haft entlassen und verbringt das erste Wochenende in Freiheit mit seinen ehemaligen Freunden, mit dem ihm eine zwanzig Jahre zurückliegende terroristische Phase verbindet. Eindrücklich beschreibt Schlink das Aufeinandertreffen der Freunde, die sich inzwischen alle mehr oder weniger in einer gutbürgerlichen Existenz eingerichtet und ihren ehemaligen Taten und Freunden und dem Entlassenden gegenüber hochambivalent eingestellt sind. Sehr spannend zu lesen!
Aktuell lese ich gerade das Buch Der Milchmann von Anna Burns.
Die Geschichte spielt in einer nordirischen Stadt zur Zeit der Troubles der Siebzigerjahre. Burns schildert das Schicksal eines jungen Mädchens, das im Umfeld von Gewalt, Angst, Terror, und Bigotterie ein selbstbestimmtes Leben zu führen versucht. Eindrücklich beschreibt Burns, wie ein Leben unter diesen Umständen die Menschen deformiert und kaputt macht.