Sonntag, 26. November 2017

Einige Lestipps zum Selberlesen oder Verschenken




 Liebe Lesefreundinnen, liebe Lesefreunde
Heute möchte ich euch ein paar Bücher vorstellen, die ich in der letzten Zeit mit Gewinn und Genuss gelesen habe. Sie eignen sich sowohl zum Selberlesen, wie auch als Weihnachtsgeschenk.

 Leere Herzen: Roman

 
Da wäre als erstes der neuste Roman von Juli Zeh mit dem Titel Leere Herzen. Juli Zeh wird manchen von euch bekannt sein von ihrem Erfolgsroman 'Unterleuten'. Sie ist eine messerscharfe Denkerin und spannende Erzählerin. Das Buch 'Leere Herzen' ist als Zukunftsgeschichte konzipiert, angesiedelt im Zeitraum um 2025. Es handelt sich also um eine sehr nahe Zukunft, in der sich die Verhältnisse aber grundlegend verändert haben. Trump ist noch an der Macht und in Deutschland ist der Bund besorgter Bürger an die Macht gekommen, der sukzessive die politischen Machtverhältnisse verändert. Britta, die Hauptperson des Romans, hat sich mit ihrem Geschäft vermeintlich clever den neuen Verhältnissen angepasst….mehr will ich nicht erzählen. Der Roman ist hochspannend und hochaktuell. Ich kann ihn nur empfehlen.
 


 Die Hauptstadt: Roman

Zurück in der Gegenwart spielt der Roman Die Hauptstadt von Robert Menasse. Das Buch wird als europäischer Roman bezeichnet, geht es doch um die EU, beziehungsweise um das Funktionieren der EU in Brüssel. Anhand einer fiktiven Situation, nämlich dem Auftrag, das Ansehen der EU-Kommission in Europa zu verbessern, beschreibt Menasse die Machtmechanismen, die schlussendlich zum Erfolg oder Misserfolg des Projektes führt. Menasse, der selber Monate in Brüssel gelebt hat und ein überzeugter EU-Anhänger ist, beschreibt anhand seiner Figuren prototypisch die Idealisten, die Macher, die Zyniker, die Karrierebewussten, die resignierten Mitläufer. Die Geschichte ist spannend, manchmal auch bedrückend. Trotz der kritischen Beschreibung der Verhältnisse ist es ein starkes Plädoyer für den Gedanken der europäischen Einigung.


 Tyll


Der dritte Roman geht zurück in die Zeit des 30-jährigen Krieges. Er heisst Tyll und geschrieben hat ihn Daniel Kehlmann, der mit dem Buch 'Die Vermessung der Welt' einen Welterfolg geschrieben hatte. Kehlmann verpflanzt die Figur vom Till Eulenspiegel, der, wenn überhaupt, wohl im 12./13. Jahrhundert gelebt hat, in die Zeit des 30-jährigen Krieges. Er beschreibt zunächst Tylls Kindheit und schwenkt dann über zu Friedrich, König von Böhmen, der mit dem unter Historikern bekannten Prager Fenstersturz den Anlass für den Krieg geliefert hat. In gut vierhundertsiebzig Seiten taucht der Leser/die Leserin ein in die damalige Zeit ein, die von Kriegsgreueln, Höllenangst, Hexenverfolgung, Hunger, Elend und den Machtspielen des europäischen Adels geprägt war. Kehlmann verfügt über eine wunderbar leichte Sprache, die mit wenigen Worten starke Bilder erzeugen kann. Sehr lesenswert.

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