Liebe Lesefreunde
Heute komme ich
wieder mit einem Buch, das in China spielt. Ihr seht, China lässt mich nicht
los. Der Roman heisst: Cox oder der Lauf der Zeit und ist geschrieben von
Christoph Ransmayr.
Die Geschichte
handelt von dem berühmten Automaten- und Uhrenmacher Alister Cox aus dem 18. Jahrhundert,
dessen Werke in der damaligen Oberschicht hoch begehrt waren. Eines Tages
bekommt Cox eine Einladung an den Hof des chinesischen Kaisers Qianlong, um
dort gemäss den kaiserlichen Aufträgen Uhren zu bauen, wie sie die Welt noch
nie gesehen hatten. Mehrere Jahre verbringt Cox mit seinen Mitarbeitern in der
Verbotenen Stadt, im Schatten der unbegrenzten Macht des Kaisers und
ausgestattet mit unbegrenzten Mitteln, die ihnen für ihre Werke zur Verfügung
gestellt wurden. In eindrücklichen Bildern schildert Ransmayr das Leben unter
der Herrschaft des allmächtigen Gottkönigs, der über seine Untertanen, die
Natur, die Jahreszeiten und die Zeit herrscht. In immer wieder neuen Bilder schildert er, wie
unbegrenzt die Macht von Qianlong war. Hier setzt auch eine Kritik von mir an:
Mit der Zeit wurden mir die immer ausschweifenderen Bildern der unbegrenzten Macht
des Kaisers etwas langweilig. Ich hatte den Eindruck, dass Ransmayr sich mit
einer Riesenfreude in die Schilderungen stürzte, während bei mir immer wieder
der Gedanke aufkam, dass die Botschaft nun wirklich bei mir angekommen war.
Noch ein Gedanke
zur Sprache. Ransmayr schreibt einen hoch elaborierten Stil, und für einen
Sprachästhetiker ist das Buch eine reine Freude. Die Sätze sind kunstvoll
konstruiert, was den Leser zur sorgfältigen Lektüre zwingt, und ein schnelles
Lesen behindert. Das heisst also, man muss sich Zeit lassen.
Die Kritik ist
von dem Buch begeistert, ich kann es mit den erwähnten Einschränkungen zur
Lektüre empfehlen.
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