Freitag, 2. Dezember 2016

Noch ein Roman, der in China spielt




 Liebe Lesefreunde
Heute komme ich wieder mit einem Buch, das in China spielt. Ihr seht, China lässt mich nicht los. Der Roman heisst: Cox oder der Lauf der Zeit und ist geschrieben von Christoph Ransmayr.
Die Geschichte handelt von dem berühmten Automaten- und Uhrenmacher Alister Cox aus dem 18. Jahrhundert, dessen Werke in der damaligen Oberschicht hoch begehrt waren. Eines Tages bekommt Cox eine Einladung an den Hof des chinesischen Kaisers Qianlong, um dort gemäss den kaiserlichen Aufträgen Uhren zu bauen, wie sie die Welt noch nie gesehen hatten. Mehrere Jahre verbringt Cox mit seinen Mitarbeitern in der Verbotenen Stadt, im Schatten der unbegrenzten Macht des Kaisers und ausgestattet mit unbegrenzten Mitteln, die ihnen für ihre Werke zur Verfügung gestellt wurden. In eindrücklichen Bildern schildert Ransmayr das Leben unter der Herrschaft des allmächtigen Gottkönigs, der über seine Untertanen, die Natur, die Jahreszeiten und die Zeit herrscht.  In immer wieder neuen Bilder schildert er, wie unbegrenzt die Macht von Qianlong war. Hier setzt auch eine Kritik von mir an: Mit der Zeit wurden mir die immer ausschweifenderen Bildern der unbegrenzten Macht des Kaisers etwas langweilig. Ich hatte den Eindruck, dass Ransmayr sich mit einer Riesenfreude in die Schilderungen stürzte, während bei mir immer wieder der Gedanke aufkam, dass die Botschaft nun wirklich bei mir angekommen war.
Noch ein Gedanke zur Sprache. Ransmayr schreibt einen hoch elaborierten Stil, und für einen Sprachästhetiker ist das Buch eine reine Freude. Die Sätze sind kunstvoll konstruiert, was den Leser zur sorgfältigen Lektüre zwingt, und ein schnelles Lesen behindert. Das heisst also, man muss sich Zeit lassen.
Die Kritik ist von dem Buch begeistert, ich kann es mit den erwähnten Einschränkungen zur Lektüre empfehlen.

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